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Warum Liköre online kaufen? Sollte man lieber Liköre selber machen oder Liköre kaufen?
Sicher, wer sich einen eigenen Likör gönnt, der weiß ganz genau, was drin ist, und der kann sich die gewünschte Geschmacksrichtung mithilfe von natürlichen Zutaten zusammenbasteln – aber macht das wirklich Sinn? Ohne ein gutes Rezept, die richtigen Ingredienzen, ein wenig Geduld, ein gewisses Vorwissen und ein bisschen Experimentieren kommt man nicht weit. Und im Grunde gibt es so unglaublich viel Auswahl auf dem Markt, dass es sich nicht immer lohnt, eigene Likörrezepte auszuprobieren.
Was sind Liköre, und was für Liköre gibt es?
Für jeden Anlass, jede Vorliebe und jede Unterkategorie lässt sich das Richtige finden. Ob Kräuterlikör oder Fruchtlikör, Sahnelikör oder Eierlikör, Whiskylikör oder Rumlikör, Vodkalikör oder Ginlikör – der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. In der Regel stellt eine Spirituosen die alkoholische Basis für den Likör dar, allen voran Whiskey, Rum, Gin oder Vodka. Ebenso kann aus einem Obstbrand oder einem Weinbrand wie Cognac ein Likör hergestellt werden. Manchmal dient als Grundlage stattdessen neutraler Alkohol oder Korn. Ein Likör ist dabei nicht mit aromatisierten Spirituosen wie einem Flavoured Vodka oder Spiced Rum zu vergleichen, da sein Zuckergehalt höher ist und er dafür nicht immer so alkoholhaltig ist. Halbbitterliköre genießen hierzulande eine hohe Popularität. Auch insgesamt betrachtet gehört der Likör zu den ausgesprochen beliebten Spirituosen bei den Deutschen. Schätzungen gehen von Verkaufsmengen von mehr als 100 Millionen Litern im Jahr aus.
Wie werden Liköre hergestellt?
Unter einem Likör versteht man eine aromatische Spirituose, die sich von der süßen Seite zeigt. Ihr Zuckergehalt beträgt mehr als 100 Gramm pro Liter, wobei nicht alle Produkte dieser populären Spirituosenkategorie eine ausgeprägte Süße an den Tag legen. Gerade Kräuterliköre sind manchmal vergleichsweise trocken oder gleichen die süße Note mit einer gewissen herbalen Bitterkeit und Würze aus. Die Herstellung von Likör unterscheidet sich von Fall zu Fall. Je nachdem, ob neutraler Alkohol oder eine Spirituose als Basis dient, stehen mehr oder weniger Arbeitsschritte an. Das Süßen und das Aromatisieren spielen eine wichtige Rolle. Beim Eierlikör übernimmt das Ei die Hauptrolle, und beim Sahnelikör oder Creamlikör (Crème de) ist die Sahne aus Milch ein Hauptbestandteil. Je nach Likörgeschmack sind Früchte, Kräuter, Gewürze oder Zutaten wie Vanille, Honig, Schokolade, Karamell, Nuss oder Kaffee wichtig. Kaffeelikör wiederum mag süß oder bitter, dunkel oder hell ausfallen. Nusslikör kann auf einer Sorte wie Haselnuss oder Mandel basieren oder verschiedene Nüsse umfassen. Dasselbe gilt für Fruchtlikör, der reinsortig oder als Gemisch wie z. B. Waldfruchtlikör kreiert wird. Teilweise legt man die natürlichen Aromastoffe im Alkohol en und lässt sie mazerieren, um ihre Geschmacksstoffe abzugeben; teilweise wird direkt destilliert oder mit einem Extrakt oder einer Infusion gearbeitet. Auch eine Mischung aus Zucker, Wasser, Fruchtsaft und/oder Fruchtsirup und Alkohol führt zu interessanten, modernen Likörsorten. Während manche Liköre aus Deutschland und dem Rest der Welt sich auf ein Minimum an Zutaten beschränken, werden andere wie beispielsweise Jägermeister oder Chartreuse mit sage und schreibe über 30 oder 50 Zutaten verfeinert.
Likör wird schon seit dem 14. Jahrhundert produziert, und dementsprechend traditionsreich sind manche alteingesessenen Marken. Daneben kommen immer wieder spannende Neuheiten auf den Markt. Mitunter wagt der Hersteller ein Experiment mit exotischen Zutaten wie Blüten oder landestypischen Früchten. Kennzeichnend für Liköre ist darüber hinaus, dass sie in der Regel nicht farblos sind, sondern alle nur erdenklichen Farbnuancen an den Tag legen. Bunte, süße Liköre sind daher in der Bar oder Hausbar schön anzusehen und verleihen so manch einem Drink Farbe. Nicht immer verlässt sich der Hersteller auf Farbstoffe, denn es ist ebenso möglich, die Farbe durch die Zutaten wie Früchte oder Kräuter zu erzielen. Für das Mixen von Longdrinks und Cocktails sind Liköre übrigens unerlässlich. Liköre für Cocktails kommen u. a. als Filler oder als Ersatz für eine andere Spirituose infrage.
Liköre: wie lange haltbar?
Ist der Likör selbstgemacht, bedeutet das nicht selten, dass er nur begrenzt haltbar ist oder in geringen Mengen zur Verfügung steht. Ein Likör aus dem Shop hingegen bietet mehr Spielraum und steht in vielen Fällen für hohe Qualität. Die Haltbarkeit hängt von der Likörsorten bzw. von den Zutaten ab.
Wie Likör lagern?
Eierlikör und Sahnelikör sollten nicht nur kühl aufbewahrt, sondern auch rasch aufgebraucht werden. Andere Liköre sind lang haltbar, zum Teil noch nach dem Öffnen. Interessanterweise wirkt sich der Alkoholgehalt auf die Haltbarkeit von Likören aus. Feine, hochprozentige Liköre mit einer Trinkstärke von 30 % vol. oder mehr können geöffnet jahrelang gelagert werden und ungeöffnet sogar Jahrzehnte bis Jahrhunderte haltbar sein, solange man sie nicht mit Hitze in Berührung bringt. Milde Liköre mit einem niedrigen Alkoholgehalt von rund 20 % vol. hingegen sind maximal bis zu fünf Jahre haltbar; Sahneliköre und Eierliköre bis zu zwei Jahre oder nur ein Jahr. Somit ist also die Haltbarkeit von Likör sowohl mit dem Inhalt als auch mit dem Alkoholgehalt verbunden.
Wie trinkt man Likör?
Will man Likör richtig trinken, sollte man sich ein bisschen mit den Produktspezifikationen auskennen. So gelten für Eierlikör andere Regeln als für Halbbitter oder für Früchtelikör. In der Regel empfiehlt sich eine kühle Trinktemperatur, vor allem im Sommer und bei milden Liköre mit niedrigem Alkoholgehalt. Zu kalt sollte der Likör jedoch nicht sein, denn dann büßt er etwas an Geschmack ein – außer beim Sahnelikör, der auf Eis brilliert. Je nach den Zutaten und dem Likörgeschmack eignet sich die Spirituose als Digestif vor dem Essen (Fruchtlikör) oder Aperitif nach dem Essen (Kräuterlikör). Sogar als Speisebegleiter oder zum Veredeln des Desserts macht Likör eine exzellente Figur. Man verwendet z. B. Eierlikör dazu, Kaffee eine besondere Note zu verleihen oder süße Speisen geschmacklich zu verfeinern. Kräuterlikör und Magenbitter wandert oft in Longdrinks. Zitronenlikör und andere Fruchtliköre überzeugen in Cocktails sowie zu Speiseeis und Torten.
Likör im Likörglas ist immer eine gute Idee, denn bei allen Spirituosen kommt es darauf an, dass sie im richtigen Glas getrunken werden und sich ungestört entfalten können. Man fühlt sich bei den Likörgläsern an die Süßweingläser bzw. Weingläser erinnert. Ein Schwenken oder leichtes Schütteln vor dem Ausschenken aus der Flasche ist von Vorteil, damit sich die Zutaten gut miteinander vermischen (vor allem, wenn der Likör selbstgemacht ist).